Dienstag, 23. August 2011

Voll am Pedal

Angespornt von den jetzt schon tollen Fängen, liefen wir wie Präzisionsuhrwerke! Arbeiten, füttern, angeln, arbeiten, füttern................! Immer wieder gingen auch gute Karpfen an die Angel und wir konnten unser Glück kaum fassen. Immerhin, es gab kaum "Schneidertage", und das will was heissen. Unsere Drachenblutkugeln hielten, was sie versprachen.
Eines schönen Tages, ich musste mal wieder arbeiten, ereilte mich der Ruf meines Bruders. " Oida, 22,50!! Personal Best"!!! Er überschlug sich fast am Telefon, doch wer wills ihm verdenken, angesichts dieses Erfolges.Ein makelloser Schuppitorpedo, CONGRATULATION!!!! Ja, der Lauf den Heinz mittlerweile hatte, war schon fast unheimlich. Dabei kam ihm zugute, dass die Fische ihr Fressverhalten umgestellt haben und mittlerweile unter Tags besser liefen. Toll, wenn man erst um 14 Uhr in der Arbeit sein muss! Er war in der Top- Position und er nutzte das optimal aus!
Ich war mehr des Nächtens unterwegs, was zumindest den Vorteil hatte, dass ich alleine am Wasser war. Keine Badegäste oder Bootfahrer kreuzten unseren Spot, was den Fischen hier sowieso ziemlich egal ist, doch ich habs halt lieber etwas weniger stressig. In einer dieser Nächte ging mir die von uns liebevoll getaufte "HURE" an den Haken. Sie wog exakt 18 Kilo, was Höchstgewicht bedeutete. Sie wird eigentlich ausschliesslich in dem von uns jetzt beangelten Bereich gefangen und ist anhand ihrer verkümmerten linken Brustflosse leicht und eindeutig zu identifizieren! Ein Fisch der immer alles gibt und kämpft wie der Leibhaftige. Dann zogen mehrere gewaltige Schlechtwetterfronten übers Land, welche ein Angeln im Trockenen nicht zuliessen. In einer solch durchregneten Nacht, bei der es so gut wie keine Regenpause gab, gelang mir der nächste Streich. Ein 101cm langer und 21,20 Kg schwerer Schuppi liess mich den ganzen Regen vergessen. Robert fotografierte mich aus seinem Shelter heraus, während ich im strömenden Niederschlag mit dem Kapitalen posierte!
So ähgnlich ging es auch bei meiner nächsten Nachtsession zu. Ich fischte schon die ganze Nacht hindurch, wieder bei endlosem Regen, während Heinz erst am Morgen zu mir gestossen ist. Ich sagte noch zu ihm, dass er sich das hätte sparen können, denn die ganze Nacht über blieben meine Piepser stumm. Man soll es nicht für möglich halten, aber nach einer Stunde in etwa hatte Heinz tatsächlich einen Run !! Ein knackiger Spiegler kam zum Vorschein, er entpuppte sich als........die HURE!! Das gibts ja gar nicht, sagte ich, diesem Karpfen ist nicht zu helfen, oder er ist geil auf Fototermine. Dann ging es Schlag auf Schlag, der nächste Run doch der Fisch stieg aus. Wieder eine halbe Stunde danach fing ich dann noch einen halbstarken Spiegler, dann war Funkstille. Nass aber glücklich packten wir unsere sieben Sachen und fuhren heim.


Nun war Familienurlaub angesagt, und ich war für zwei Wochen abgemeldet. Während meiner Abwesenheit konnte Rob "Raul" unserem Hauswasserl seinen ersten 20+ Karpfen entlocken, PETRI HEIL!! Das war sein großes Ziel für dieses Jahr gewesen.
Als ich endlich wieder daheim war, feierten Robert und ich diesen Karpfen bei einer gemeinsamen Nachtsitzung. Wir hatten nur Blödsinn im Kopf und liessen dementsprechen die Sau raus!


Den Vogel hat aber ein weiteres Mal mein Bruder Heinz abgeschossen. Ich war jedenfalls auf dem Weg ins Fitnesscenter als mein Handy läutete. " Marcus,  üüüber 20 kannst kommen?" Was für eine Frage, ich eilte zu ihm und fuhr was die Polizei eben noch erlaubte. Am Angelplatz angekommen, spähte ich sofort, noch im Auto sitzend, zu Heinz. Was war denn da los, ich erblickte eine krumme Rute und einen jubelnden Bruder. So schnell mich meine Beine trugen, lief ich zu ihm und durfte einen tollen kompakten Spiegler keschern.
Die Waage zeigte 17 Kilo an und Heinz strahlte. Nachdem er diesen Fisch releast hat, lächelte er mir etwas überheblich zu und meinte, dass ja der größere noch im Sack wäre. Jo ist der denn schon komplett deppert, hoffentlich hebt er mir jetzt nicht ab!
Selbstverständlich freute ich mich ungemein mit Heinz über dessen Erfolg, und dafür durfte ich dann auch eine echte Kanone ablichten. Mann, der Junge stand aber ganz ordentlich unter Strom, was toll anzusehen war!
Auch ich ging immer brav weiter fischen und wurde auch regelmässig belohnt. Zwar waren es nicht immer dir dicksten Karpfen, aber der berühmte Schneiderfisch ist mir bis auf sehr wenige Ausnahmen, immer geglückt. Jetzt war wieder MIRROR- TIME angesagt, was so viel heisst wie, dass die besseren Karpfen Spiegler, die kleineren und halbstarken Karpfen Schuppis waren. Doch das störte mich nicht im Geringsten, hauptsache ich fange Fische!! Höhepunkt in dieser Phase war eine SHORT- SESSION von nur 5 Stunden, in denen ich 4 Karpfen fangen konnte, der schwerste davon klopfte schon sachte am 20er an.
Solange es so gut für uns läuft, bleiben wir nah dran, immer voll am Pedal, volle Kanne durchgetreten!!! Denn wer weiss, wie lange ein solcher Lauf anhält.
In diesem Sinne, ALWAYS TIGHT LINES !!
Marcus

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