Dienstag, 7. Februar 2012

Lang lang ist`s her.....

 Eine besondere Geschichte hab ich mir für den kalten grauen Februar ausgesucht. Es geht in diesem Fall um einen sehr markanten Spiegelkarpfen, den ich 2004 zum ersten Mal fangen durfte. Es war im Juni 2004 und der Spiegler wog 13,60 Kg. Wegen seines unverwechselbaren Schuppenkleids fotografierte ich ihn damals. Als ich ihn dann im September 2004 nochmals auf der Matte liegen hatte, erkannte ich ihn sofort. Er hatte zugelegt und wog zu diesem Zeitpunkt 14,70 Kg! Danach wurde es ruhig um diese Schönheit.
 Einmal nur, ich glaube 2008, konnte ein Freund diesen Karpfen mit ungefähr 18 Kilo fangen. Sonst blieb es wie schon erwähnt sehr ruhig um diesen Spiegler. Anscheinend nutzte er seine Abwesenheit um kräftig zuzunehmen. Natürlich widerspricht sich das ein wenig, denn wer zunehmen, will muss kräftig zulangen. Dabei wird man aber aller Wahrscheinlichkeit nach gefangen. Die Zeit verstrich, und unzählige Karpfen fanden in den Jahren den Weg in meinen Kescher und auf meine Matte. Doch es sollte bis ins Jahr 2011 dauern, ehe ich diesen unverkennbar schön gezeichneten Fisch wieder vor die Linse halten durfte.
Während eines Kurzansitzes an einem Vormittag im Juli hatte ich diesen bulligen Spiegler wieder am Haken. Ich erkannte ihn schon während ich ihn drillte, als er sich einmal an der Oberfläche drehte. Mann, hat der sich ausgefressen!! Er war zu einem kapitalen Spiegelkarpfen herangewachsen, gesund und munter. Voller Ehrfurcht hievte ich ihn vorsichtig auf meine großzügige Abhakmatte und übergoss ihn erst einmal mit einem Kübel Wasser. Das anschliessende Wiegen des Fisches brachte die nächste Überraschung, er wog 19,60 Kg!!! JAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA!!! Einen bekannten Fisch nach so vielen Jahren gesund wieder anzutreffen machte mich unheimlich happy! Ich weiss nicht wo er sich all die Jahre herumgetrieben hat, doch wichtig war nur, dass es ihm gut ging!! Die Fotovergleiche zu Hause waren reine Formsache, ich wusste wohl, wen ich da vor mir hatte, auch wenn es sage und schreibe 7 Jahre gedauert hat, bis ich diesen Spiegler wieder gefangen habe.
 Die Geschichten, die das Leben oft schreibt, sind nicht immer logisch, und so kam es, dass ich "meinen" Spiegler im Oktober 2011 noch einmal zu einem "Tänzchen" bitten durfte. Diesmal während einer dreitägigen Session mit meinem Freund Robert. Nachdem sich einen ganzen Tag lang absolut nichts getan hat, lief plötzlich so gegen 17 Uhr meine linke Rute ab. Er machte sich schwer und zog ganz ruhig seine Bahnen. Das es sich um einen sehr guten Fisch handeln sollte, erahnte ich bereits. Und als ich einige Minuten später in den Kescher blickte, wusste ich, was es geschlagen hatte.Ein massiver goldgelber Körper lag in den Maschen und ich vermutete insgeheim, dass er die 20 Kilo Marke überschritten haben könnte.
Wie richtig ich mit meiner Vermutung lag, bestätigte wenig später meine Reuben Heaton, 20,60 Kg!!
Unglaublich, erst versteckt er sich so lange Zeit und dann will er es gleich zweimal wissen. Ich war überglücklich als ich ihn releaste, und ich hoffe, dass dieser Fisch unserem Gewässer noch recht lange erhalten bleibt.
Always Thight Lines,
                               Marcus