Dienstag, 18. September 2012

Bericht im neuen Carp Mirror

Hallo Freunde,
im neuen Carp Mirror gibts wieder einmal etwas von mir zu lesen, und ich hoffe ihr findet Gefallen daran. Der Titel des Artikels spiegelt genau wieder, was für dauerhaften Erfolg unumgänglich ist.
EISERNE DISZIPLIN, jawoll, so schauts aus!
Marcus

Sonntag, 16. September 2012

CHANGING WEATHER


 Endlich sind sie vorbei, diese schweisstreibenden Hundstage, die mehr an Afrika als an Europa erinnern. Ich bin wahrlich kein Freund dieser Affenhitze und die Fische mögen diese Saunabedingungen auch nur bedingt. Daher kommt es mir jetzt sehr entgegen, dass sich kühlere, windige und teilweise auch regnerische Tage einstellen. Wenngleich die Nächte noch eher mild bleiben, ist doch zu bemerken, der Sommer ist vorbei! Es kostet mich immer einiges an Überzeugungsarbeit meinen Bruder zu einer Nachtschicht zu überreden. Er liebt es tagsüber fischen zu gehen, doch ein paar Mal begleitete er mich ja doch. Wir fingen auch immer ein paar Karpfen, allerdings liessen die Stückgewichte Wünsche offen. Ein besonders schönes Erlebnis möchte ich euch noch näherbringen. Während einer nicht sonderlich fischreichen Nacht, erhielten wir Besuch von unserem Freund dem Biber. Er schwamm aber nicht wie üblich einfach an uns vorbei, sondern paddelte durch unseren Flachwasserbereich. Erst holte er sich etwas Grünzeug, anschliessend schwamm er zuerst unter meinem, dann unter dem Rod Pod von Heinz durch. Als er eine noch flachere Stelle fand, begann er das Grünzeug zu fressen. Ich kramte sofort meine Kamera aus meinem Rucksack hervor und schlich mich, einem Indianer gleich, an den fressenden Biber heran.
Er liess sich weder von mir, noch vom grellen Blitz meines Fotoapparates stören und frass ungeniert weiter. Erst als ich mich etwas unvorsichtiger bewegte( mein Fuss drohte komplett einzuschlafen) verschwand er ins Dunkel der Nacht. Aber anscheinend wollte er heute unbedingt hier fressen, denn nach nur fünf Minuten war er schon wieder da. Es waren einfach wunderschöne Momente, ein solch edles Tier so ungestört beobachten zu können.





 In den frühen Morgenstunden erfolgte dann auch noch ein Run vom Feinsten, und er bescherte mir einen kräftigen Spiegelkarpfen. Eine spärliche Ausbeute, wenn man sich vor Augen hält, was wir alles auf uns nehmen, um unsere schuppigen Freunde bei Laune zu halten. Aber wir wissen ja alle, dass Angeln kein Wunschkonzert ist, und das ist im Grunde genommen auch gut so. Zähere Phasen oder Blanks gehören genauso zum Karpfenangleralltag wie sehr ergiebige Sternstunden. Es wäre viel an Spannung veroren gegangen, wenn man schon genau wüsste, heut fang ich und morgen wirds nichts. Da bleibt man gleich zu Hause und streckt die Füsse dem Flat im Wohnzimmer entgegen. Die Überraschung ist es doch, was es ausmacht. Das Ungewisse und Misteriöse, wenn in scheinbar ungünstigen Momenten eine Montage abfährt und uns vom Sessel haut!





 Dann war da so ein Tag, an dem ich mir schon zu Hause dachte, heut müssts eigentlich passen. Es hat abgekühlt und der Wind stürmte uns direkt in die Fresse! Schaumkronen türmten sich an unserem Ufer auf und noch im Dunkeln konnte ich den ersten Fisch landen. Einen schönen, kompakten Spiegler, die Freude war groß! Es vergingen dann ungefähr zwei Stunden, ehe mich der nächste Run aus meinen Träumen riss. Ungestüm nahm er mir einige Male in rasanten Fluchten mehrere Meter Schnur weg, welche ich mir mühevoll wieder zurückholen musste. Ein langer, schlanker Schuppentorpedo wollte sich mit mir messen, und ich hab ihm gezeigt, wie meine Abhakmatte ausschaut!


 Zur schon gewohnten Zeit kam dann unsere Entenfamilie vorbei. Heinz und ich fütterten sie jedes Mal und sie waren verrückt nach den Leckereien die sie von uns bekamen. Die beiden Jungtiere frassen uns schon nach kurzer Zeit aus der Hand und liessen sich dabei sogar berühren!! Und weil wir die Mama auch fütterten, hatte sie augenscheinlich nichts dagegen, dass ihre Jungen uns so zugingen.
Solche Momente taugen uns besonders, weil es sich schliesslich doch um wilde Tiere handelt, auch wenn es "nur" Enten sind.






 Und eines Tages kam es, wie es halt kommen musste, .......VOLLRUN während der Entenfütterung!

 Auf dem Foto kann man gut die flüchtende Ente und mich beim Wegsprinten erkennen. Die Ausschnittvergrößerung zeigt dann recht deutlich den nach oben geschnellten Swinger!! Ein geiler Moment!!

 Schon stehe ich mit krummer Rute und drille den nächsten Herausforderer. Er zieht ganz ruhig nach links weg und ich denke schon an einen Monsterkarpfen. Dem Verhalten nach, sollte es sich um einen kapitalen Schuppenträger handeln?!


 Ein metriger Schuppi war mein Kontrahent, auch er machte sich gut beim Fototermin!! Heut ging voll die Post ab, doch anscheinend nur bei meinen Ruten. Heinz machte bis zu diesem Zeitpunkt den Keschermeister, und er machte es sehr gut!! Ich hätte ja schon immer eins- eins mit ihm gefischt, doch er weigert sich bis zum heutigen Tag.
 Aber dann kam doch noch Leben in die linke Rute von Heinz. Vollrun, und ich stand ihm sofort jubelnd zur Seite, was unser Besucher Markus in diesem herrlichen Bild festhielt!!

 Ich kescherte Heinz dann einen sehr markanten Spiegler, welcher dann den Tag von Heinz noch rettete!

 Beim darauf folgenden Ansitz hatten wir ähnliche Bedingungen, es war angenehm kühl, windig und es roch förmlich nach Fisch! Da die Temperatur aber doch um Einiges zurück ging, fischte ich etwas sensibler als normal. Was soviel heisst wie, dass ich einen Schneemann aus einem 20er Dragonblood Boilie und einem halbiertem pinkfarbenen Dragonblood Poppi bastelte. Mein Schneemann war perfekt ausbalanciert, was ich im flachen Uferwasser vorab kontrollierte. Ich beförderte meine Montagen an die beiden Spots und lehnte mich zurück.
 Schon nach ca. 45 Minuten hatte ich an meiner rechten Rute einen gemächlichen Lauf!! Dickfisch rief ich Heinz zu, und begann den Kampf mit der Bestie aufzunehmen! Es lief sehr ruhig ab, doch hatte ich einige Male ein ganz komisches Rucken in der Schnur. Jedes Mal durchzuckte es mich, nur nicht verlieren. Als ich dann zum ersten Mal den massiven Körper meines Kontrahenten im Wasser erkennen konnte, war ich mir sicher, es war ein "DICKFISCH"!! Und was für einer, ich war voll happy!! Heinz machte sensationelle Fotos undich setzte den kapitalen Karpfen schonendst zurück.
Es sollte der einzige Fisch an diesem Tage bleiben, was wir angesichts der Wetterlage nicht verstehen konnten.

 So kann es weitergehen, der Herbst kann kommen und ich hoffe, es haben noch sehr viele BIGGIES Appetit auf unsere Drachenblutkugeln!!
Thight Lines, Freunde!!
Marcus