Sonntag, 23. Oktober 2011

3 Days - 2 Nights

 Der letzte Durchmarsch des Jahres stand auf dem Programm, drei Tage und zwei Nächte standen dazu zur Verfügung. Robert und ich hofften, dass wir einen idealen Zeitpunkt für dieses Vorhaben erwischen würden. Ich war, nachdem ich meine Tochter zur Schule gebracht hatte, schon um etwa 08.15 Uhr am Angelplatz angekommen. Robert wollte um die Mittagszeit nachkommen. Flugs waren die Zaubermurmeln an ihrem Bestimmungsort im kühlen Nass ausgebracht, danach baute ich mir in Ruhe mein Heim für diese Session auf. Doch schon nach nur einer Stunde meldete sich der erste Karpfen an. Nach einem spannenden Drill, gab sich der 16,40 Kg schwere Schuppi geschlagen, ein Traumstart. Sofort benachrichtigte ich Robert, der es auch kaum glauben konnte. Doch dieser rasche Biss war ein gutes Zeichen, denn wir hatten in den letzten drei Tagen vor dieser Session immerhin 15 Kilo Boilies versenkt! Sprich, diese Murmeln müssen vernascht worden sein, denn sonst hätte ich ja nicht so schnell Erfolg gehabt.
 Um 12.30 Uhr war dann Robert auch zu mir gestossen, er war ziemlich aufgekratzt, denn er erwartete sich jetzt doch einiges. Jedoch vergingen bis zur nächsten Aktion doch einige Stunden, erst am späteren Nachmittag konnte auch "ROB RAUL" seinen ersten Gelben landen.Kein Riese, aber mit etwas über 10 Kilo immerhin ein "Zweistelliger".


 Wir stärkten uns und vertrösteten uns gegenseitig, die Nacht würde es wahrscheinlich bringen, dachten wir?!
 Und da nur die erste Nachthälfte, denn nach Mitternacht würde die Temperatur sicherlich um einige Grade abkühlen. Kaum war es dunkel geworden, da pfiff auch schon die nächste Rute ab. Ein 16er Schuppi erfreute mich, er sah aus wie der Bruder meines ersten Schuppis. Robert konnte noch einen weiteren Spiegler (auch sein erster war ein Spiegelkarpfen) über den Kescher ziehen. 15 Kilo zeigte die Waage an. Um 23.15 Uhr konnte ich noch einen kleinen Schuppi nachlegen.
 Dann war wie erwartet Ruhe, erst im Morgengrauen dann der nächste Run. Ein 11,60 Kilo schwerer Spiegler wurde für Robert verbucht. So konnte es weitergehen, dachten wir uns, doch unsere Geduld wurde auf eine harte Probe gestellt. Es tat sich nämlich überhaupt nichts, keine Anzeichen für Fischaktivität waren auszumachen. Da auch am Vortag erst zu beginnender Dämmerung die Fische sichtbar aktiver wurden, vertrieben wir uns die Zeit mit mehr oder weniger sinnvollen Gesprächen. Kurz bevor die Dämmerung einsetzte, wollten wir neu anködern und frische Köder präsentieren.
 17.50 Uhr: Piiiiiiieep, piiiieep- schon stehe ich mit gekrümmter Rute in der Hand da und drille. Es ist fast keine Gegenwehr auszumachen, weshalb ich auf einen "Schneuzer" tippe. Ein unangenehmes Rucken  bestärkt mich in meinem Glauben. Doch als ich den Karpfen in Keschernähe habe, verschlägt es mir fast den Atem. Der schaut aber gut aus, fährt es mir durch den Kopf. Und da der Carp offensichtlich nichts vom Kämpfen hält, war er mir nichts, dir nichts im Netzchen. Yeeeaaaahhhh!! I pocks ned, a Blunzn!!!
 Beim Blick in den Kescher sehe ich einen Fisch, den ich bereits kenne!
 Sofort fällt mir ein, dass dieser traumhaft schöne Karpfen mittlerweile die 20 Kilo Marke überschritten haben sollte. Meine Reuben Heaton bestätigt mich und zeigt 20,60 Kilo!!! Nummer 5!! Jawoll, heuer habe ich erstmals 5 20+ Karpfen in einer Saison fangen können, unbelievable!! Die Freude ist riesig, und sie macht durstig. Ich sprinte noch schnell zum Supermarkt um etwas "Sprudel" zum Feiern zu kaufen.
 Für mich war diese Session praktisch gelaufen, nichts konnte meine gute Laune nun noch dämpfen. Ein Blick auf`s Wasser verrät uns, die Fische sind jetzt aktiv. Und ich lasse mich zu einer sehr waghalsigen Aussage hinreissen. Heit faung ma olle zwaa an zwanzig+!!! Auch Robert hatte ein gutes Gefühl, und so warteten wir zu. Nur 2 Stunden und 15 Minuten betrug die Wartezeit auf den folgenden Run. Rob krallte sich seine Rute und ich murmelte noch, bitte lass das auch einen guten Fisch sein. Auch dieser Geselle war keine Kampfsau, allerdings, ein klein wenig mehr als meiner hat er schon getan. Der erste Kescherversuch gelingt und ein kapitaler, langer Schuppi liegt in den Maschen! Robert, des is a 20er, sicher!! Beim Anheben des Keschers merkte ich, dass dieser Geselle deutlich über Zwanzig Kilo wiegen muss.
 Da ich vermutete, auch diesen Fisch zu kennen, war ich doch sehr erstaunt über das aktuelle Gewicht dieser Granate, 24 Kilo, bist du deppert!! Ich hatte diesen Schuppler zuletzt im August gefangen und da wog er 20,80 Kg! Also eine Gewichtszunahme von über 3 Kilo in nur 2 Monaten. Eine Story die ich, hätte ich sie erzählt bekommen, nie und nimmer geglaubt hätte! Aber diesen Fisch habe ich selbst gewogen und vermessen ( 101 cm), jetzt mit Robert als direkten Mitbeteiligten!! Ihn störte das tolle Gewicht natürlich überhaupt nicht, er strahlte mit den Strassenlaternen um die Wette. Wir denken beide, dass sich dieser Bursche an unserer Futteraktion gelabt haben muss, denn ansonsten ist so eine Explosion nicht möglich.
 Diese Nacht wurden wir nur noch einmal geweckt, nämlich um 02.20 Uhr Morgens, da musste ich einen 7er Schuppi zeigen, wie meine Abhakmatte aussieht. Ich hatte den Karpfen eben erst releast da pfiff die nächste Montage ab. Robert fing einen guten 9er Schuppi, dann war Ruhe. Der Kaffee in der Früh war "wödklasse", ohne dem geht nix. Heute liess uns der Morgenfisch hängen, alles blieb ruhig. Dabei war das Wetter unheimlich toll, doch die Fische schienen anderer Meinung zu sein.
 Um ungefähr 15 Uhr begannen wir, unsere Zelte abzubauen, denn wir hatten ohnehin vor, bis etwa 21 Uhr zu fischen. Da würden wir kein Zelt mehr benötigen, da stabiles Wetter angesagt war.
 Als es um 16.15 Uhr plötzlich läutete, waren wir angenehm überrascht. 13 Kilo schwer war die Kanonenkugel, die ich gefangen habe. Gehts jetzt nochmals los?? Leider nein, und so beschlossen wir, um 19 Uhr diese erfolgreiche Session zu beenden.
Einige Kurzansitze werden sich vielleicht noch ausgehen, schaun wir mal.

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