Donnerstag, 22. Mai 2014

A RAINY DAY


Eigentlich begann der Tag gar nicht so, wie ich mir das vorgestellt hatte, denn ich hatte vergessen den Wecker zu stellen! Zum Glück besitze ich so etwas wie eine innere Uhr, dadurch wachte ich dann schlussendlich nur eine halbe Stunde später auf. Am Angelplatz angekommen, baute ich ich rasch mein Equipment auf und verkroch mich unters schützende Dach. Es regnete unaufhörlich, nicht immer heftig aber eben ständig. Auf einmal war mein Bruder da, er wollte mir einen Besuch abstatten. Während wir über dies und jenes quatschten, pfiff plötzlich die linke Rute ab. Rasch waren wir im Boot und unterwegs zum Fisch. Ein ausdauernder und zäher Kämpfer zerrte wie wild am anderen Ende der Leine. Doch ich konnte den schlanken Schuppitorpedo sicher landen.
Heinz musste gehen und so begann für mich das Warten auf einen weiteren Fisch. Die Wetterbedingungen waren weiterhin sehr bescheiden, immer wieder Regenschauer und die Temperatur ist auch gefallen. Eigentlich keine guten Vorzeichen für einen Fangerfolg.
Doch wenns mal läuft, dann läufts und dann kommt auch der erhoffte Run. In diesem Falle einer der brachialen. Im Eilzugstempo riss mir der flüchtende Karpfen meterweise die Schnur von der Rolle.
Als ich mit dem Boot über dem Fisch angekommen war, hatte sich dieser ins Kraut gestellt. Ich begann vorsichtig den Druck auf den Karpfen zu erhöhen und nach kurzer Zeit gelang es mir mit sanftem Druck ihn aus dem dichten Kraut zu manövrieren. Den Anblick vergesse ich nicht so schnell, als der massive Körper des "GELBEN" ins Freiwasser glitt. Mir stockte der Atem, bitte bitte bitte nicht verlieren, schickte ich ein Stossgebet zum Himmel. Da setzte der Dicke auch schon zu einer gewaltigen Flucht an. Er stürmte wie von der Tarantel gestochen davon und ich beschloss sofort ihm mit dem Boot zu folgen. Trotz "Höchstgeschwindigkeit mit dem Boot zog mir der DICKE Schnur von der Rolle, was soviel heisst,dass er schneller unterwegs war als ich mit dem Boot fahren konnte, und die Rollenbremse hinderte ihn nicht daran, mir mehrmals einige Meter Schnur zu stehlen. Die Fluchten waren enorm. Der Regen,der zwischenzeitlich wieder eingesetzt hatte, peitschte mir ins Gesicht. Dann steckte der Karpfen auf einmal wieder in einem dichten Krautgewächs. Shit, dachte ich, da ist Gefahr im Verzug. Also wieder vorsichtig etwas Druck ausüben um die Granate dazu zu bewegen, wieder ins Freiwasser zu schwimmen. Schliesslich gelang es mir, nach langem Tauziehen, dieses Kraftpaket zu keschern. Ein kleiner Jubelschrei glitt über meine Lippen, es war geschafft!!
Eine echte Perle lag da nun vor mir, ich war überglücklich. Ein Brett von einem Fisch!!
Und was war das jetzt mit plötzlich fallenden Temperaturen und den damit verbundenen verschlossenen Fischmäulern? Alles nichts als Gelaber, Vermutungen und Thesen. Wie man sieht, kann man bei jedem Wetter Erfolg haben, etwas Glück vorausgesetzt! So setzte ich den majestätischen Bullen vorsichtig zurück.Dazu begab ich mich selbst ins kühle Nass, und ich kann euch sagen, das Wasser war wirklich kalt. Doch wer spürt das schon, wenn man so einen Traumfisch in seinen Armen hält?!!!
Thight Lines,
euer Marcus



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